Warum eine Diagnose- und Förderklasse?

Mit dem Schuleintritt wachsen die Erwartungen an das Kind.

Es soll z.B.:

  • über eine längere Zeitspanne still sitzen können,
  • sich verständlich ausdrücken können,
  • sich im Schulgebäude orientieren können,
  • abzählen können,
  • sich an Regeln halten können,
  • sich über eine längere Zeitspanne konzentrieren können,
  • in ganzen Sätzen sprechen können,
  • .......

Wenn Eltern, Erzieherinnen und Erzieher, Therapeutinnen und Therapeuten oder andere an der Förderung der Kinder beteiligte Personen beobachten, dass das Kind diese Erwartungen in vielen Bereichen noch nicht erfüllen kann, bieten die Diagnose- und Förderklassen der Förderzentren im Kreis Kleve eine Alternative zu der Einschulung in eine allgemeine Grundschule.

 

Was bietet die Diagnose- und Förderklasse?

Der Grundsatz der Diagnose- und Förderklasse ist, das Kind nicht zu über-, aber auch nicht zu unterfordern.

Durch die schulische Förderung in Verknüpfung mit den schulischen Unterrichtsinhalten in der Diagnose- und Förderklasse wird das Kind da abgeholt, wo es steht.

Die Förderung umfasst die Entwicklungsbereiche

  • Sprache
  • Verhalten
  • Wahrnehmung
  • Motorik
  • emotional-sozialer Bereich

Welche besonderen Merkmale hat die Diagnose- und Förderklasse?

  • ausführliche Eingangsdiagnostik aller Entwicklungsbereiche
  • Erstellung individueller Förderpläne
  • diagnosegeleitete und entwicklungsorientierte Förderung
  • Berücksichtigung des individuellen Lerntempos
  • Lernen in überschaubaren Lerngruppen
  • vorbereitende Unterrichtsinhalte („Vorläuferfähigkeit“)
  • Ausbau basaler Fähigkeiten
  • Orientierung an den Lerninhalten der Grundschule
  • Prinzip der schulinternen wie auch der schulformübergreifenden Durchlässigkeit:

Ein Wechsel in die allgemeine Schule mit oder ohne Bedarf an sonderpädagogischer Unterstützung ist grundsätzlich nach jedem Schuljahr möglich. Dazu wird nach Beratung durch die Lehrkräfte und in Absprache mit den Eltern/Sorgeberechtigten ein Antrag auf Förderortwechsel gestellt. Der Schulwechsel wird mit Blick auf einen bestmöglichen Übergang gestaltet.

 

Welche Voraussetzungen müssen für den Besuch der Diagnose- und Förderklasse erfüllt sein?

  • Es liegt eine Lern- und Entwicklungsstörung vor.
  • Bei der Schulanmeldung wird durch die Eltern/Sorgeberechtigte ein Antrag auf Eröffnung eines Verfahrens zur Feststellung eines sonderpädagogischen Förderbedarfs gestellt (im Rahmen der AO-SF).
  • Durch ein pädagogisches Gutachten wird sonderpädagogischer Unterstützungsbedarf in einem oder mehreren der folgenden Förderschwerpunkte festgestellt:
  • Lernen
  • Sprache
  • Emotionale und soziale Entwicklung